5 Wochen in Nantes durch Erasmus+
Durch Erasmus+ habe ich die Möglichkeit fünf Wochen in Nantes (Frankreich) zu verbringen. Ich gehe dort in die „Lycée-Jean-Perrin“ in die Schule und wohne bei einer Gastfamilie.
Meine Reise begann am Sonntag, den 14. Mai um 4:05 Uhr. Über München und Paris kam ich um 16:51 Uhr am Bahnhof in Nantes an. Meine Gastfamilie hat mich dort freudig empfangen. In einer kurzen Fahrt mit dem Auto zeigten sie mir die wichtigsten Plätze der Stadt.
Am nächsten Tag ging es direkt um 8:00 Uhr zur Lycée-Jean-Perrin. Der Direktor führte mich durch die Schule, erklärte mir alles grob und brachte mich in meine Klasse. Dort wurde ich sehr gut aufgenommen und mir wurde sehr geholfen.
Es wird oft geglaubt, dass Franzosen nicht wirklich Englisch sprechen und meine Erfahrungen können dies bestätigen. Der Großteil spricht wenig bis gar kein Englisch, auch, weil einige sich dafür schämen, obwohl sie es können. Aus diesem Grund stechen die, die gut Englisch sprechen hier umso mehr heraus. Daher werde ich hier auch sehr bewundert, da es für viele außergewöhnlich ist, diese Sprache zu können und auch zu sprechen. Ebenso finden sie es ziemlich spannend, wenn ein Österreicher französisch spricht (auch wenn es nur ganz wenig ist). Mit der Zeit fingen immer mehr Leute an, sich zu trauen und mit mir auf Englisch zu reden und haben sich dann auch immer sehr gefreut, wenn sie gemerkt haben, dass sie es doch ein wenig können.
Das Wetter hier kann mit nur einem Wort beschrieben werden: perfekt. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Beitrag schreibe bin ich seit drei Wochen hier und ich habe noch keinen Regentropfen gesehen. Es war jeden einzelnen Tag schön, immer nur Sonnenschein und täglich 30 Grad. Auch in den letzten zwei Wochen soll sich das nicht mehr ändern. Mir wurde gesagt, dass dies nicht immer so ist, es ist zwar nicht außergewöhnlich, jedoch auch nicht dauerhaft so. Da es in Österreich regnerische 10 Grad hatte, als ich meine Reise antrat war dies eine ziemliche Umstellung für mich, mittlerweile habe ich mich halbwegs daran gewöhnt und freue mich nicht wirklich auf das häufig regnerische österreichische Wetter.
Der Unterricht endet an dieser Schule für die letzten beiden Jahrgänge einen Monat früher als in Österreich, und zwar am 09.06. Diese haben eine Woche später den sogenannten „Grand-Orale“. Dabei müssen sie fünf Minuten ein selbst ausgewähltes Thema vorstellen und in der Lage sein, dazu zehn Minuten lang Fragen zu beantworten. Für die anderen Jahrgänge endet der Unterricht eine Woche später am 16.06.
Da meine Klasse im letzten Jahr ist, läuft der Unterricht dementsprechend etwas ruhiger ab, weil es ansonsten keine Prüfungen mehr für sie gibt.
Unterschiede im Vergleich zum österreichischen Schulalltag gibt es hier einige. Hier hat man jeden Tag mindestens bis 15:30 Uhr, meistens sogar bis 17:30 Uhr Unterricht. In Jean-Perrin gehen über 2.000 Schüler zur Schule. Da diese mittags etwas zum Essen brauchen gibt es auch eine große hauseigene Kantine. Die Schule ist eingezäunt und um den Schulbereich betreten zu dürfen braucht man immer seine Schülerkarte. Mit dieser wird auch das Essen in der Kantine bezahlt. Online kann man Geld aufladen und pro Mittagessen werden 4€ abgezogen. Auch in den letzten Jahrgängen hat jede Klasse noch mehr als 35 Schüler. Die Räume sind nicht an die Klassen zugeteilt, daher müssen die Schüler meist jede Stunde den Raum wechseln. Zum Schulareal gehört eine große Fläche, auf dieser verbringen nahezu alle immer die 15-Minuten-Pause am Vormittag und einen Teil der Mittagspause.
Ich freue mich sehr auf die letzten zwei Wochen und werde diese Zeit so gut es geht genießen.